Geschichte des Heimatvereins Wiedenbrück-Reckenberg

1896
Der Gründung des Heimatvereins voraus ging die Gründung eines Museums in fünf Räumen des oberen Stockwerkes des Wiedenbrücker Rathauses durch den Bürgermeister Paul Schmitz (1861-1931) mit Unterstützung durch LR Dr. Ernst Osterrath, den Wiedenbrücker Kaufmann und Sammler Hugo Brenken (1856-1928) und Kaufmann Clemens August Pius Druffel sen. (1860-1939).

1903
erfolgt die Überführung der Sammlungen, wozu auch eine Bibliothek gehört, in städtische Trägerschaft.

1907
führt BM Schmitz einen umfangreichen Schriftwechsel u.a. mit dem Reg.Präs. in Minden und dem Minden-Ravensbergischen Hauptverein für Heimatschutz und Denkmalpflege, in dessen Vorstand der 3. Kommission Hugo Brenken gewählt wird. Die Satzung wird Vorbild für den geplanten Wiedenbrücker Verein.

1911
Der Heimatverein wird in einer Gründungsversammlung am 19. Feb. 1911 im Saal des Kaufmanns Tecklenborg vorbereitet als Wiedenbrücker „Geschichts- und Altertumsverein“, der das Museum unterstützt und auch für das Amt Reckenberg zuständig sein soll. Vorsitzender soll BM Paul Schmitz und Stellvertreter Clemens Druffel sen. werden, der auch als Schriftführer fungieren soll. Am 21. Mai 1911 erfolgt der entsprechende Satzungsbeschluß, der die Gründung des neuen Vereins vollendet.

1914
Während des 1. Weltkriegs: Auslagerung der Sammlungen aus dem Rathaus; notdürftige Unterbringung auf dem Dachboden einer Schule. In der Folgezeit: Verstreuung der Sammlungen. Die Arbeit des Heimatvereins ruht kriegsbedingt.

1915
erfolgt die Gründung des Westfälischen Heimatbundes mit Sitz in Münster, dem der WD’er HV mit ca. 60 Mitgliedern beitritt. Der Vorsitzende, BM Schmitz, wird gebeten, die an die Rüstung abzugebenden Metallgegenstände zu katalogiesieren und zu fotografieren.

1920iger Jahre
Das Stadtmuseum im Rathaus wird wegen Raummangels geschlossen

1926
Gründung des Kreisheimatbundes am 7. Jan. 1926 für den Kreis Wiedenbrück auf Anregung des Landrats Klein; am 28. Jan.1926 erfolgt bei Surmanns dessen erste Versammlung unter der Leitung von Bürgermeister Schmitz, bei der LR Klein zum 1. Vorsitzenden gewählt wird. Dadurch angeregt, wurde auch der HV nach der Kriegspause wiederbelebt: BM Schmitz wird wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt und Pastor i.R. Metzler zum Stellvertreter. Als Beisitzer fungieren Hugo Brenken, Clemens Druffel sen., AmtsBM Ehringhausen und Rektor Kunstein. Als Schriftführer wird Josef Mellage gewählt. Das Einzugsgebiet des Vereins wird um das selbständig gewordene Amt Avenwedde verkleinert. Der Verein hat 101 Mitglieder, die 1 Mark Mitgliedsbeitrag zahlen müssen und erhält vom Amt Reckenberg eine Zuwendung von 50 RM und von der Stadt i.H.v. 10 RM. Der Verein führt „Quartalsversammlungen“ durch.

1929
hat der Verein bereits 143 Mitglieder, davon 60 aus Langenberg und 12 aus Batenhorst. Auf der GV wird beschlossen, ein Kreisheimatbuch herauszugeben, an dem 2 Dutzend der anwesenden Herren mitarbeiten wollen. Es wird über zahlreiche Besuchergruppen berichtet, die der HV auf Bitten der Veraltung durch die Stadt führen soll. U.a. kam eine geb. Gräfin von Wydenbrück, um auf den Spuren ihrer Vorfahren zu wandeln. Am 12. Aug. findet eine „Verfassungsfeier“ zum 10jährigen Bestehen der Weimarer Reichsverfassung statt, an der HV teilnimmt. Im Oktober stirbt der 2. Vors. des HV’s, Pfarrer Metzler und Clemens Druffel sen. wird neu in dieses Amt gewählt.

1930
Die GV am 18. März findet im Saale Wipperfeld (Gasthof „Zur Glocke“) statt. BM Schmitz will den Vorsitz niederlegen, was jedoch nicht angenommen wird. Er regt die Katalogisierung des früheren Museumsbestandes durch einen Sachverständigen an. Dieser wurde vom Boden des Rathauses in die vom Kreis WD angebotenen Räume des Kreisständehauses an der Mönchstraße geschafft. Ziel soll die Einrichtung eines neues Museums sein. Besuch des Historischen Vereins Osnabrück am 14. Juni, der auf Bitten des Landrats Klein vom HV durch die Stadt geführt werden soll. Pater Walther Tecklenborg übernimmt die Stadtführung. Auf der Vorstandssitzung vom 6. Aug. berichtet Dr. Peitzmeier über den Stand des herauszugebenden Heimatbuches für den Kreis Wiedenbrück.

1931
Am 25. Jan. hat der Verein 147 Mitglieder. Im Juni besucht der Graf von Wydenbrück aus Wien die Stadt seiner Vorfahren. Es wurden neue Bücher für die heimatkundliche Bibliothek angeschafft. Clemens Druffel sen. wird in der GV am 14. April zum ersten Vorsitzenden des Heimatvereins gewählt, da der Vors., BM Schmitz, schwer erkrankt ist Am 21. Mai schreibt die Stadt dem HV, dass auf dem Boden der höheren Mädchenschule und der früheren Modellierschule noch eine große Anzahl von Gegenständen des ehemaligen Museums lagere. Sie sollen nunmehr in der Bauernschule des Kreises untergebracht werden. Der Gegenbesuch des HV’s WD in Osnabrück erfolgt im Juni. Die wiederbelebte Kalandsbruderschaft wählt im Juni den Knabenschulrektor Patalas zum Dechanten. Ferner soll der HV bei der Benennung von Wegen und Straßen Vorschläge machen. Am 1. Sept. stirbt BM Paul Schmitz, Vors. des HV’s von 1911 bis 1931.

1932
In der Fuchshöhle wird ein Versammlungszimmer für den HV eingeweiht, das mit WD’er Bildern geschmückt wurde. Man macht sich über den Standort des neuen Museums Gedanken. Der Vors., Herr Druffel, wurde vom Oberpräsidenten in MS zum Ortsheimatpfleger für die Stadt WD bestellt. Wieder steht ein künftiges Museum im Mittelpunkt der Sitzungen. Es fehlen immer noch Räume. Am 10. Mai wird Dr. Joseph Köchling zum stellv. Vors. und Clemens Druffel wieder zum Vors. gewählt. Dechant Biele hält einen Vortrag über seine Amtsvorgänger.
Der HV soll auf Bitten des BM’s Nienhus wieder Stadtführungen übernehmen.
Die Vorstandssitzung am 24. Juni findet in der Gastwirtschaft Aussel in St. Vit statt. Im Stadtholz wird auf Anregung des HV’s eine Bank aufgestellt.

1933
Die Mitgliederzahl beträgt 150, wovon 90 in WD, 52 im Amt Reckenberg und 8 auswärts wohnen. Die Stadt WD, das Amt Reckenberg, der Kath. Kaufmännische Verein und der Gesangverein „Eintracht“ sind ebenfalls HV-Mitglieder. Die HV-Bibliothek erhält weitere Geschenke.
Der Uhrmachermeister Gerhard Ortmeyer schenkt der Stadt WD im Rahmen einer Stiftung das Haus Lange Str. 91 (Schlenke) zum Zwecke der Einrichtung eines städtischen Museums, eines Stadtarchivs, einer Stadtbibliothek und einer Luise-Hensel-Erinnerungsstätte. Dieses Vorhaben zerschlug sich offenbar. Jedoch erhielt später die neue Erschließungsstraße im Neubauviertel auf seinem ehemaligen Gartengrundstück an der Moorwiese seinen Namen.

1935
hat der Verein 148 Mitglieder. Der Jahresbeitrag beläuft sich auf 25 RM.

1936
Das 25jährige Bestehen des HV’s wird nicht gefeiert, da die Vereinsarbeit während des Weltkrieges und danach unterbrochen worden war.
Im Mai lehnt der HV die Anfrage des BM Nienhus wegen Änderung des Straßennamens der Langen Straße in Adolf-Hitler-Straße und der Faulen Straße aus „historischen“ Gründen ab.
Im Dez. hält Josef Mellage einen Vortrag über den „Burghof“ in WD, einem alten Burgmannslehen zwischen Drostenweg und Wasserstraße auf dem Areal des heutigen Amtsgerichtes und Hinter- bzw. Seitenhof.

1937
März: Der HV tritt für den Erhalt der Ulmen an der Rietberger Str. ein.
April: Der HV setzt sich für die Restaurierung der beschädigten Kaiser Wilhelm Gedächtnissäule im Stadtholz mit der alten Inschrift ein. Die Säule, mit einem Adler obendrauf, wurde im Juni 1913 im Rahmen der Umbenennung des Stadtholzes in Kaiserforst zum 25jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelms II. aufgestellt. Ebenso wurde damals eine Kaisereiche gepflanzt und das Kreuz an der Straße errichtet, das wohl von BM Schmitz gestiftet wurde. Die Stadt wollte 1937 eine neue, andere Inschrift an der Säule anbringen lassen. Schließlich sollen im April die HV-Mitglieder Thalheimer und Hirschhausen klammheimlich aus dem Verein ausgeschieden werden. Sie sind jedoch schon seit 1935/6 nicht mehr in der Stadt.

1938
Clemens Druffel sen. amtiert bis 1938; danach wird kein Nachfolger gewählt. Ein neuer Vors. müsste vom Reg.Präs. in Minden ernannt werden! Dr. Köchling leitet den Verein kommissarisch. Im Okt. muß die HV-Bib. wegen Umbau des Rathauses aus dem dortigen Wandschrank entfernt und im Luise-Hensel-Haus untergebracht werden. Dieses Haus wird als Museumsstandort anvisiert.
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal soll aus „verkehrspolizeilichen Gründen“ vom Marktplatz entfernt werden: Der HV ist dagegen. In Wahrheit brauchten die Nazis wohl Platz für eine Mittagsrast ihrer „Alten Garde“, die auf ihrer Tournee auch durch WD kam.

1939
Clemens Druffel sen. ist gestorben; Josef Köchling und Josef Mellage haben ihre Ämter niedergelegt. Die Arbeit des HV’s ruht wieder kriegsbedingt.

1940
Der HV bittet brieflich beim Reg.Präs. in seiner Funktion als Heimatgebietsleiter um die Ernennung eines neuen Vereinsleiters.

1948
Erst 1948 wird Clemens Druffel jun. offiziell zum 1. Vorsitzenden gewählt, nachdem er in den Kriegsjahren und danach wohl inoffiziell tätig war.

1961
19. Feb.: Jubiläumsfeier zum 50jährigen Bestehen im Saal des Hotels Fröhlich mit dem Ehrenmitglied Prof. Dr. Josef Peitzmeier, BM Runde, OKD Scheele, der auch Kreisheimatvereinsvorsitzender ist, StD Kolkmann, Pfarrdechant Hense, Kreisheimatpfleger Leo Zellner. Johann Albrecht Graf zu Bentheim konzertierte als Violinist mit der Städtischen Musikvereinigung Wiedenbrück unter der Ltg. von Hans Plücks. Dr. Köchling sprach zur Geschichte des Heimatvereins.

1970
Am 14. Okt. wird die GV abgehalten Zur GV geladen waren durch Schriftführerin Therese Strothjohann (nach Meinung von Josef Temme die erste Frau im Vorstand) Stadtdirektor Höltken, BM Guido Heising, Kreisheimatpfleger Werner Lenz, Pfarrdechant Albert Stratmann, ein Vertreter des Franziskanerkonventes, Gemeindedirektor Langenberg Haltermann, BM von Langenberg, Herr Benteler; 1. Vors. HV Rheda Kaldewey etc. Da Clemens Druffel sein Amt als erster Vorsitzender zur Verfügung gestellt hatte, wird eine Neuwahl notwendig: Oberstudienrat Alfons Michels wurde ohne Gegenstimme gewählt und sein Vorgänger zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

1971
Der HV schickt im Januar eine Eingabe an die Landesregierung, MinPräs. Heinz Kühn und Innenminister Willy Weyer wegen des Ortsnamens der neuen Doppelstadt. Die LReg. hatte den Ratsbeschluß vom 9. Nov.1970, die Stadt Wiedenbrück nennen zu wollen, abgelehnt. Der HV will aber an diesem Namen festhalten.
Am 27. April wird die GV abgehalten, auf der eine neue Satzung einstimmig ver-abschiedet wird. Bei den Vorstandswahlen wird OStR Alfons Michels wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter wird Pfarrdechant i.R.Heinrich Hense. Schriftführerin wurde Frau Kaluzza und Kassenwart wurde Therese Strothjohann. Beisitzer wurden Prof. Dr. Peitzmeier aus Lintel, Julius Mormann, Dr. Josef Köchling, Hubert Hartmann, Hermann Ueter, Willy Dreier, Dr. Hans-Georg Dittmann aus Langenberg, Christoph Frankrone aus St. Vit, Heinrich Großelümern aus Batenhorst, und Josef Temme. Zu Kassenprüfern wurden Willy Dreier und Heinrich Krane bestellt.

1972
Juni/Juli: Erste mehrtägige Fahrt des HV’s ins Burgenland, organisiert von dem Rhedaer Emmerich Seregely, Busfahrer bei Emsland in Rheda. Über Regensburg, einer Zwischenübernachtung in Passau mit dem Schiff nach Wien. Quartier in Bad Sauerbrunn im Burgenland. Ausflüge nach Eisenstadt, Wien und Neusiedler See. Rückfahrt über Salzburg und München.

1975
Mit Jahresbeginn wurde ein plattdeutscher Arbeitskreis gegründet. Vorsitzende wurde Frau Beckmann, Auf der Warte 12. Ebenso wurde ein Arbeitskreis gebildet, der aus Anlaß des 30. Jahrestages des Kriegsendes eine Chronik der letzten Kriegstage in WD anfertigen und veröffentlichen will.
April: Stellungnahme des HVs zum Bebauungsplan „Am Zollbrett“. Im Dez. 1975 eröffnete der HV im alten WD’er Rathaus eine Heimatstube, in der alte volkskundliche Gegenstände, Karten Pläne und die Heimatbibliothek ausgestellt sind, um die sich Ortsheimatpfleger und Vorstandsmitglied Antonius Pollmeier kümmert. Er ist, besonders bei den, in den 60iger Jahren oft stattfindenden Hausabbrüchen, stets auf der Suche nach neuen Fundstücken und Exponaten. Am 31. Dez. hat der HV 431 Mitglieder.

1976
Bewerbung der Stadt Rheda-Wiedenbrück um den Sitz des einzurichtenden Kreisheimatmuseums: Evtl. Standorte:

  • Historisches Rathaus WD
  • Sog. Daemberg-Gruppe an der Langen Straße
  • Overkottsches Haus am Gänsemarkt
  • Haus Poppenburg = Drostenhof in Rheda an der Berliner Straße.

Gedanken zur Standortwahl von Prof. Dr. Peitzmeier. Er spricht sich natürlich für WD aus.

1978
war eine Heimatstube des HV’s im Rathaus. Am 11. Okt. starb Prälat Prof. Dr. Joseph Peitzmeier. Architekt Prof. Dr. Schürmann wird mit der Planung von Haus Weidekemper zum Heimatmuseum beauftragt. Im März 1979 erfolgt der Beschluß des Kultur- und Wirtschaftsausschusses, Haus Weidekemper dem HV als Heimstadt zu überlassen.

1979
wird eine Satzung von der Mitgliederversammlung beschlossen, welche 1982 in Kraft trat.

1983
Mitgliederzahl laut Jahresbericht: 395.

1984
Mitgliederzahl laut Jahresbericht: 398.

1985
Der „Plattdeutsche Krink“ unter der Ltg. von Katharina Korsetzke nimmt seine Arbeit auf.

1986
Am 22. Juni kann der Heimatverein das Heimatmuseum im ehemaligen Haus Weidekemper einweihen. Es wurde eingerichtet von Eleonore Sent (Ausstellungskonzept) mit Hilfe von Ludger Brielmann, Hans Schnieder und der Innenarchitektin Renate Müller-Fromme. Die ersten, ehrenamtlich tätigen Aufsichtspersonen wurden angeworben und eingeteilt von Karla Hameister. Der Heimatverein feiert auch sein 75jähriges Bestehen, u.a. mit einem Festakt im Luise-Hensel-Saal des Stadthauses und einer großen Krane-Bilder-Ausstellung.

1990
Auf der GV Anfang April wird Gertrud Meyer zur zweiten Vorsitzenden gewählt. Schriftführerin wird Margot Piorkowski und Horst Schauer Kassierer. In den Beirat werden Frieda Schoder, Mechthild Höner, Antonius Bultmann. Ludger Brielmann, Christoph Beilmann, Engelbert Kortenbusch, Christel Fiedler, Wilhelm Ide und Hermann Ueter gewählt.

1999
Am 17. April weihen die Heimatvereine von Rheda und Wiedenbrück-Reckenberg gemeinsam den Findling mit der Bronzeplakette auf dem ALDI-Parkplatz ein, der an das alte Freigericht, das an dieser Stelle unter freiem Himmel tagte, erinnern soll.

2001
feiert der HV sein 90jähriges Bestehen am 30. Juni mit einem Festakt und vielen Gästen im Luise-Hensel-Saal des Stadthauses.

2002
Bei der GV am 16. März im Jägerheim werden neue Beiratsmitglieder gewählt: Rudolf Bresser, Elke Schem, Sigrid Theen, Manfred Schumacher und Martin Pollklas. Der Vorstand wird in seinen Ämtern bestätigt. Im Sommer beteiligt sich der HV am Festumzug zum Stadtjubiläum, 1050 Jahre Münz-, Markt- und Zollrecht, mit zwei eigenen Mottowagen, was insbesondere Godehard Wulf, Alfons Brielmann und Katharina Korsetzke mit dem Plattdeutschen Krink organisiert haben. Desweiteren werden geschichtliche Vorträge in Zusammenarbeit mit der VHS im Rathaus veranstaltet.

2003
Am 27. Feb. tagt der neue Historische Gesprächskreis unter der Ltg. von Sigrid Theen zum ersten Mal im Heimatmuseum, der sich bis in die Gegenwart einmal monatlich trifft. Thema des ersten Abends: 200 Jahre Reichsdeputationshauptschluß.

2004
In der GV vom 20. März wird Herr Michels nach fast 34 Jahren als 1. Vorsitzender verabschiedet, zum Ehrenmitglied ernannt und Manfred Schumacher als neuer 1. Vorsitzender gewählt.

2008
Das Heimatmuseum an der Langen Straße wird aufgegeben und seine Exponate und viele neue ziehen in die alte Altarbauwerkstatt Dietrichs & Knoche an der Rietberger Straße um. Schwerpunkt des neuen Museums ist die Präsentation der sog.„Wiedenbrücker Schule“, also der Wiedenbrücker Künstlerwerkstätten, die Ende des 19. Jhds. zahlreich eröffnet wurden. Von den vielen Förderern und Zuträgern des Museums sind die beiden „Chefs“, Manfred Schumacher und Alfons Brielmann besonders hervorzuheben, die sich unermüdlich um neue Ausstellungsstücke und Kenntnisse zum großen Verbreitungsgebiet der Wiedenbrücker Kunst bemüht haben. Gleichzeitig zieht die umfangreiche Bibliothek des HV’s aus dem Kreisarchiv, wo sie von Kreisarchivar Dr. Brüning und seinem Team während der letzten Jahre betreut wurde, mit in die Räume des neuen Museums.

2009
Am 8. Juni wird das langjährige und verdienstvolle Vorstandsmitglied Josef Temme 85 Jahre alt und mit dem Ehrenring der Stadt Rheda-Wiedenbrück ausgezeichnet, was in einer besonderen Veranstaltung im neuen Museum Wiedenbrücker Schule gefeiert wird. Bei diesem Anlaß wird auch das baldige Erscheinen des Lebenswerkes von Josef Temme, den Lebensbildern Wiedenbrücker Häuser in fünf Bänden, angekündigt und ihm selbst ein provisorisches Erstexemplar überreicht.

2010
Leider verstirbt Josef Temme im September, womit der HV seinen kenntnisreichsten Auskunftgeber zur WD’er Stadtgeschichte verliert. In der GV am 13. März wird Manfred Schumacher einstimmig in seinem Amt als 1. Vorsitzender bestätigt, ebenso wie der gesamte Vorstand. Christiane Hoffmann wird neu in den Beirat gewählt.

2011
Am 19. Feb. kann 100 Jahre Heimatverein gefeiert werden. Wieder findet der Festakt im Luise-Hensel-Saal statt und auch in diesem Jubiläumsjahr findet im Mai eine Krane-Ausstellung statt: Diesmal mit Werken von Großvater und Enkel Krane. Bereits ab dem 27. Februar ist eine Skulpturen-Ausstellung von Heinz und Bernd Bergkemper im Museum Wiedenbrücker Schule zu sehen.

2016
Der 1. Vorsitzende Manfred Schumacher tritt nach 12 Jahren an der Spitze des Heimatvereins aus Altersgründen von dem Amt zurück. Auch Bernadine Brielmann als 2. Vorsitzende und Margot Piorkowsky als Schriftführerin treten zurück. Ein neuer 1. Vorsitzender wird nicht gefunden, aber Sigrid Theen übernimmt als 2. Vorsitzende kommissarisch die Aufgaben. Neuer Schriftführer wird Martin Brockhinke.
Der Heimatverein schlägt dem Kreis Gütersloh vor, bei der Planung des Reckenberg-Parks zu berücksichtigen, dass die Fläche hinter dem historischen Amtshaus ehemals als Barockgarten gestaltet war. Zumindest die alte Wegeführung sollte wieder aufgenommen werden. Mittelfristig sollten auch die barocken Torpfeiler des Barockgartens wieder errichtet werden. Die alte Wegeführung ist mittlerweile mit Gehwegplatten stilisiert wieder hergestellt worden.
Ortsheimatpfleger Christoph Beilmann legt nach 25 Jahren sein Amt nieder.

2018
Neuer 1. Vorsitzender wird Dr. Wilhelm Sprang – Sigrid Theen bleibt stellvertretende Vorsitzende. Seit 30 Jahren ist Horst Schauer der Kassierer des Heimatvereins.
Frau Christiane Hoffmann, Leiterin des Museums Wiedenbrücker Schule stellt sich in der Jahreshauptversammlung vor. Katharina Korsetzke, Leiterin des Plattdeutschen Krinks hört aus Altersgründen auf- die Aufgabe übernimmt Christel Fiedler. Den Historischen Gesprächskreis leitet Sigrid Theen.

2021
Der Heimatverein holt den ehemaligen Nonnenfriedhof am Burgweg aus dem Dornröschenschlaf- siehe dazu auch Extrabericht.

2022
Nach fast 3 Jahren Zwangspause durch die Corona-Krankheit kann wieder eine Jahreshauptversammlung stattfinden. Für das laufende Zeitzeugenprojekt gibt es einen mit 3000 € dotierten Heimatpreis. Der Heimatverein arbeitet auch beim Thema „Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wiedenbrück“- ISEK“ mit.
Auf Vorschlag des Heimatvereins wird Christina Sasse neue Ortsheimatpflegerin für Wiedenbrück, Batenhorst, Lintel und St. Vit. Die Amtszeit beträgt 5 Jahre.

2023
Ein neuer Friedhofsrundgang zu besonderen Grabstätten der Wiedenbrücker Schule wird am 21.04.2023 feierlich eingeweiht. Dazu gibt es auch einen besonderen Flyer. Näheres hierzu findet sich auf der Internetseite unter „Projekte“.
Emmausgang, Fahrradtouren, Besichtigungen, Plattdeutscher Krink und Historischer Gesprächskreis finden nach der Corona-Zeit ab diesem Jahr wieder statt.
Der Heimatverein lädt ab sofort für jeden dritten Dienstag im Monat zu einem Heimat-Stammtisch in die Gaststätte Klosterschenke ein. Für das Archivmaterial wird ein Raum im ehemaligen Kloster Wiedenbrück angemietet.

2024
Die Jahreshauptversammlung fand am Samstag, 16.03.2024 im Gasthof Jägerheim statt. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Dr. Wilhelm Sprang erhoben sich die Mitglieder zur Totenehrung und gedachten besonders der langjährigen Leiterin des Plattdeutschen Krinks, Tinny Kosetzke, des verdienten Reiseleiters Rudi Bresser, des Mitbegründers des heutigen Museums Wiedenbrücker Schule, Alfons Brielmann und der Herausgeberin eines Bildbandes mit alten Fotos von Wiedenbrück, Museumspädagogin und Ehefrau des langjährigen Vorsitzenden Alfons Michels, Annelore Michels.

Bürgermeister Theo Mettenborg richtete Gruß- und Dankesworte an den Heimatverein und berichte über einige anstehende Projekte in der Stadt. Auch übernahm er 2 Getränkerunden.

Foto: Andreas Kirschner

Kassenwart Horst Schauer verlas den Kassen- und Geschäftsbericht- nach der Kassenprüfung durch Alfons Melcher und Helmi Bremehr wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. Dr. Wilhelm Sprang bedanke sich herzlich bei Horst Schauer, der das Amt des Kassenwartes nun bereits seit 34 Jahren ausübt.

Foto: Andreas Kirschner

Die vom Wahlleiter Heinz Bremehr geführte und sehr harmonisch verlaufende Wahl des Vorstandes (zuletzt 2020) ergab folgendes Ergebnis: In den Ämtern bleiben Dr. Wilhelm Sprang als 1. Vorsitzender, Sigrid Theen als stellv. Vorsitzende, Horst Schauer als Kassenwart und neue Schriftführerin wurde Ortsheimatpflegerin Christina Sasse (Martin Brockhinke, bisheriger Schriftführer trat nicht erneut zur Wahl an, da er sich verstärkt der Heimatforschung widmen will). Für den erweiterten Vorstand wurden folgende Beisitzer gewählt: Hans- Josef Alke, Christoph Beilmann, Helmi Bremehr, Georg Buck, Dr. Dieter Heimann, Andreas Kirschner und Gerd Serges.

Foto: Andreas Kirschner

Dr. Wilhelm Sprang gab dann dem Jahresbericht für 2023 und berichtete über versch. Projekte des Vereins, z.B. die Zeitzeugenbefragung, die Straßenbenennungen, den Fotoarchivraum für Andreas Kirschner im Kloster, die Kooperation mit der VHS, die AG Friedhof mit dem neuen Flyer/Rundgang über den Friedhof, die anstehende Digitalisierung und die AG Homepage mit dem Fachmann Torsten Nienaber. Der gesamte Jahresbericht 2023 kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Christina Sasse warb zur Teilnahme am Projekt Digitalisierung und berichtete über das regelmäßige Treffen am Stammtisch und als Ortsheimatpflegerin auch über die Bau-Ausschusssitzungen. Hans-Josef Alke kündigte wieder neue Radtouren an. Weitere Berichte folgten: Helmi Bremehr zum Emmausgang zur Marienkirche, Sigrid Theen über den historischen Gesprächskreis und Christel Fiedler über die Treffen im Plattdeutschen Kring.

Foto: Andreas Kirschner

Zum Abschluß der gut besuchten Versammlung (bei leckerem Kaffee und Kuchen und Schnittchen) gab es einen interessanten Bildervortrag von Andreas Kirschner- alte Fotos von Wiedenbrück und Beispiele, wie Künstliche Intelligenz im Fotobereich zu Manipulationen führt.

Ehrenbürger BM Paul Schmitz

* 11.10.1861 in MS † 1.9.1931
kam mit 32 Jahren 1893 nach WD und wurde hier Vertreter, ein Jahr später Nachfolger des erkrank-ten BM Brüggemann; 1905 wurde er zum zweiten Male auf 12 Jahre gewählt; 1917 erfolgte seine Wahl auf Lebenszeit; 1923 trat er mit 62 Jahren aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand und wurde einstimmig zum Ehrenbürger Wiedenbrücks ernannt; er förderte die WD’er Kunstwerkstätten, verkehrte mit Ritter Caspar von Zumbusch in Wien und gehörte zu den Mitbegründern eines Museums und des Heimatvereins, dessen Vorsitzender er auch noch nach seiner Pensionierung war; er hielt Vorträge, schrieb Aufsätze und heimatkundliche Schriften, z.B. über Hauszeichen und Haus-inschriften, den ältesten Haushaltsplan von 1496, das Bürgerbuch der Stadt von 1549 bis 1818 u.s.w. Er stiftete das Kreuz im Stadtholz.